Wilhelmstraße 9

Tommy-Weisbecker-Haus (Haus für jugendliche Trebegänger)

Entwurf und Ausführung: Andrea Dornbusch, Stephan Adam,
Karin Schlensog, Arno Dreisler und Regina Jakanchik 1982
Auf der Fassade spiegelt sich die gegenüberliegende Stadtlandschaft (1982) Schon heute kann der Betrachter die Veränderung feststellen. Die dunklen Wolken am Himmel symbolisieren das Neue und Ungewisse, das auf diesem Stadtteil zukommen wird. (Andreas Dornbusch)

Um den Entwurf auf die Wand zu übertragen, bediente man sich eines Hilfsmittels: Das Motiv wurde auf eine Glasplatte gezeichnet. Durch ein Loch in der hinter der Glasplatte befindlichen Latte wurden die Konturen anvisiert, und mit Hilfe eines Sprechfunkgerätes erhielten die Maler auf dem Gerüst ihre Anweisungen. Die Ostfassaden 1984, Andreas Dornbusch beschreibt es so: Die Fassaden sollten nicht die große Auffälligkeit eines markanten Architekturgebildes bekommen. Sie zeigen vielmehr dem Märchenbuch entsprungene Brücken, auf denen der Hochadel flanierte oder zu territoriumserweiternden Zwecken einmaschierte. Ruinen als Ergebnis gefallener Kulturen.
Das Baby am abrupten Ende der Brücke symbolisiert den Selbstmord einer jeden Epoche. Der übergroße Regenwurm stellt das Bindeglied zwischen Mensch und Natur dar. Der Mensch bedient sich der Erde, doch diese stirbt ohne den Wurm, auf dem der Brückenpfeiler steht.
Die drei Hexen wurden durch die Aktualität der Ereignisse vom Wandbild des “KuKuCK” übernommen. Während der Arbeit an der Fassade wurde das “KuKuCK” von der Polizei geräumt, und es war abzusehen, dass die dortige Wandmalerei entfernt würde.
Die Ostfassaden 1984,: Andreas Dornbusch beschreibt es so: Die Fassaden sollten nicht die große Auffälligkeit eines markanten Architekturgebildes bekommen. Sie zeigen vielmehr dem Märchenbuch entsprungene Brücken, auf denen der Hochadel flanierte oder zu territoriumserweiternden Zwecken einmaschierte.
Ruinen als Ergebnis gefallener Kulturen.

1985: In Berlin liefen seit 1985 die Diskussionen um das Kabelpilotprojekt. Nun kommt er doch, der Fernsehzirkus aus der USA. 20 Programme und mehr strahlen auf uns ein.
Wir wollen mit unserem Turmbau zu ‘Kabylon’ zum Ausdruck bringen, welches Ausmaß und soziale Folgen ein solches Überangebot bringt. (Andreas Dornbusch) 1988-1989: Mit dieser Wandbemalung sollte eine Aufforderung an die Natur gestellt werden.
Nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl, der Flugschaukatastophe und den vielen Umweltskandalen, die durch Menschenhand herbeigeführt wurden, sollte sich die Natur endlich wehren und den Menschen Einhalt gebiten. Darum die Forderung an die Natur: “Schieb den ganzen Moloch einfach weg.” (Andreas Dornbusch)
Quelltext: Giebelphantasien von Norbert Martins