Mit einem Wandgemälde in Berlin-Charlottenburg wird an das mutige Handeln von Dorothee und Harald Poelchau erinnert. Sie zählen zu den wenigen Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland Widerstand leisteten.
Harald Poelchau war ab 1933 Gefängnispfarrer. Mit Kriegsbeginn stiegen die Todesurteile gegen Regimegegner*innen rasant an. Nach eigenen Angaben begleitete er bis 1945 ungefähr eintausend Menschen zu ihrer Hinrichtung und betreute viele ihrer Angehörigen. Dorothee Poelchau unterstützte die heimliche Hilfe ihres Ehemanns tatkräftig. Gemeinsam mit ihrem Mann Harald und weiteren Unterstützer*innen half sie untergetauchten Jüdinnen und Juden sowie politischen Häftlingen. 1971 wurde das Ehepaar Poelchau von der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet.
Das Berliner Künstlerkollektiv innerfields hat nun auf einer Hausfassade in Charlottenburg-Nord ein großes Mural für das Ehepaar gestaltet. In einem Workshop mit jungen Erwachsenen der Anna-Freud-Schule sind Ideen für das Wandgemälde erarbeitet worden. Davon inspiriert haben die Künstler ein Erinnerungszeichen umgesetzt.
Text: Gedenkstätte Stille Helden