Wiener Straße

Feuerwache mal anders

Graffiti – so geht es auch!

Das nachfolgend beschriebene Beispiel aus Berlin verdeutlicht, dass im Idealfall auch beide Positionen – Graffiti und (Anti)-Graffiti-Schutz – vereinbar sind. Unter dem Motto “Graffiti gegen Graffiti” nutzten die Verantwortlichen bewusst die Dienste von Sprayern.

Bevorzugtes Graffiti-Objekt
Immer wieder war die Straßenseite der Feuerwache (FW) Kreuzberg durch Graffiti verunziert und beschädigt. Bis dato war es die leidige Aufgabe der Feuerwehrleute, die “writings” oder “tags” (Sprühereien eines Schriftzugs) mit einem Eimer schwarzer Farbe zu beseitigen. Im Jahr 2001 schließlich hatten Brandoberinspektor Reimar Dölitzsch und Hauptbrandmeister Robert Munschkowski der FW Kreuzberg eine Idee. Sie schlugen ihrem Wachleiter Brandamtsrat Gero Sindermann vor, die Fassade gezielt mit Graffiti bemalen zu lassen. Der Versuch, mit verschiedenen Sprayern ins Gespräch zu kommen, scheiterte am fehlenden Interesse.
Hauptbrandmeister Michael Richter, einer ihrer Kollegen, war zu dieser Zeit in die Projektgruppe der 150-Jahr-Feier der Berliner Feuerwehr delegiert. Bei einem Jugend-Aktionstag in Berlin-Marzahn traf er die Sprayergruppe “Graffitnix” und konnte den Kontakt zu professionellen “writers” (Sprüher, Sprayer) vermitteln.